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ST. MICHAEL

DER ENGEL MIT DEM FLAMMENSCHWERT

Der Schutzengel

Die Michaelskapelle ist dem Erzengel St. Michael geweiht. Der Name des himmlischen Wesens „Michael“ ist eindeutig 
jüdisch-hebräischer Herkunft. Er war ein von Gott von oben gesandter Engel, der Adam und Eva führen und ihnen die ganze Erde zeigen sollte. Ebenso sollte er ihnen die Irrtümer der Welt erleuchten und sie züchtigen, wenn sie von den Wegen Gottes abwichen. 

Das halbgöttliche Wesen Michael kommt in den Traditionen 
des Judentums, des Christentums und des Islam vor. 
Er beschützt den Einzelnen vor allen dämonischen Mächten (Schutzengel) und hält Wacht über ganze Völker (Völkerengel). In der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes (Offb 12,7 EU) tritt er auf als Bezwinger Satans, den er mit den Worten „Quis ut Deus“ („Wer ist wie Gott?“) in die Hölle hinabgestürzt haben soll.

Schon früh wird der Erzengel Michael im Christentum als Hüter des Paradiestores dargestellt. Ihm kommt auch die Unterscheidung der Seligen und der Verdammten im Jüngsten Gericht zu. Seine Attribute hierfür sind die Waage und das Flammenschwert.

Der Patron

Alljährlich findet am 29. September der „Michaelistag“ statt. Gemeinsam mit anderen Heiligen, wie Georg, 
Sergius und Mauritius, wurde der Erzengel als Patron der Krieger und Soldaten verehrt. Er gilt als Symbol 
der „ecclesia militans“, der wehrhaften Kirche. Wegen seines Beinamens „Fürst der himmlischen Heer-
scharen“ gilt er auch als Schutzpatron der Fallschirmjäger.

Michaelis als "Lostag"

Im Volksmund wurde der Gedenktag „Michaelis“ genannt. Der Michaelistag war ein beliebter Termin für Miet-, Pacht- oder Zinszahlungen. Früher wurde am Vorabend des 29. September ein Feuer angezündet als Zeichen dafür, dass nun wieder Licht bei der Arbeit benötigt würde. Dieser Beginn der „Lichtarbeit“ wurde auf dem Land gebührend gefeiert. Der Bauer lud seine Knechte und Mägde zum Essen ein. Auch das Backen von Michaeliswecken war in vielen Gegenden beliebt. 

Das Flammenschwert im Gemeindewappen

Kurz vor der sich abzeichnenden Gemeindegebietsreform bemühte sich die Gemeinde Frankenbrunn 1969 um ein eigenes Wappen. Als Grundlage dafür diente das Familienwappen des Propstes Adalbert von Harstall, der 1788 nach 10-jähriger Tätigkeit als Propst von Thulba als Adalbert III. zum letzten Fürstbischof von Fulda gewählt wurde. Dabei gestaltete man das ursprüngliche Schwert im Wappen zu einem Flammenschwert um. Die Begründung 
dafür lieferte der Kirchenpatron (Kapelle) St. Michael von Frankenbrunn.

Die neue Sandsteinfigur

Nachdem aus Sicherheitsgründen die Originalfigur in der St. Bonifatius Kirche hängt, haben sich die Vereine Frankenbrunns anlässlich des dreihundertjährigen Bestehens der Kapelle für die Anschaffung einer neuen und allen Besuchern zugänglichen Sandsteinfigur entschlossen. Mit Unterstützung durch die Marktgemeinde Oberthulba konnte die Figur bei Bildhauer Peter-Lorenz Emmert aus Elfershausen 2017/18 in Auftrag gegeben werden.

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